Gemeinsam für eine bessere pädiatrische Onkologie

In Deutschland erkranken jährlich etwa 2.000 Kinder und Jugendliche an Krebs. Alle Patienten werden im Kinderkrebsregister der Universität Mainz registriert. Die Behandlung erfolgt in klinischen Studien und Registern der Fachgesellschaft GPOH nach national einheitlichen Behandlungsstandards an aktuell 59 pädiatrisch-onkologischen Zentren. Durch die systematische Entwicklung intensiver multimodaler Therapieregime in aufeinanderfolgenden klinischen Studien konnten die Heilungschancen seit den 70er Jahren auf aktuell etwa 75% gesteigert werden. Das bedeutet, dass in Deutschland jedes Jahr noch immer ca. 500 pädiatrische Krebspatienten an ihrer Erkrankung sterben.

Für diese Kinder werden dringend neue Medikamente und Therapien benötigt. Der Erkenntnisgewinn zu den molekularen Mechanismen, die das Wachstum bösartiger Zellen treiben, und Fortschritte bei der Immuntherapie von Krebserkrankungen haben in den letzten 15 Jahren zu der Entwicklung einer Vielzahl neuer Krebsmedikamente für die Behandlung von Krebserkrankungen des Erwachsenenalters geführt. Diese Medikamente könnten auch pädiatrischen Krebspatienten neue Perspektiven eröffnen.

Jedoch ist die Entwicklung neuer Krebsmedikamente für eine Anwendung im Kindes- und Jugendalter noch in einem vergleichsweise frühen Stadium. Wesentliche Gründe dafür sind die Seltenheit der Erkrankungen im Vergleich zum Erwachsenenalter und die Verteilung der Fälle auf viele verschiedene Behandlungszentren. Unser Ziel ist es, durch den Zusammenschluss unserer Zentren in einem gemeinsamen Studienverbund krebskranken Kindern und Jugendlichen in Deutschland den Zugang zu frühen klinischen Studien mit neuen Medikamenten und Zelltherapien zu erleichtern.